Laut einer Studie verzichten 41% von 1.500 befragten US-amerikanischen Sportler bereitwillig auf glutenhaltige Nahrungsmittel. Dabei liegt die Anzahl der diagnostizierten Zöliakie-Fälle in den USA genauso wie beispielsweise in Deutschland bei 1%. Eine Unverträglichkeit oder Sensibilität auf Gluten weisen zwischen 5-10% der US-amerikanischen Bevölkerung auf. Diese Divergenz demonstriert einige bedenkliche Entwicklungen, auf die viele sportliche Menschen kritiklos setzen.
RunAustria-Headcoach Johannes Langer erklärt:
„Glutenfreie Ernährung hat sich aus einer Gluten-Unverträglichkeit, der sogenannten Zöliakie, zu einem Trend entwickelt. Das Weglassen von Gluten ist für Gesunde aber eher ungünstig: Denn mit den Gluten reduzieren viele auch ihren Vollkornkonsum. Dadurch fehlen oft B-Vitamine, die unser Herz schützen. Ballaststoffe aus Vollkorn sind zudem wichtige Bestandteile für die Darmflora, regulieren die Darmtätigkeit und lassen den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen. Wer Getreide ohne medizinisch indizierten Grund meidet, vorenthält dem Körper zugleich wichtige Polyamine, etwa Weizenkeimöl. Dieser Umstand ist besonders für körperlich beanspruchte Läuferinnen und Läufer nicht empfehlenswert.“
Unqualifizierte Selbst-Diagnosen – in der zitierten Studie über die Hälfte der Probanden, die auf glutunfreie Ernährung setzen – führen nachweislich zu falschen Schlüssen. Während für diagnostizierten Zöliakie-Patienten eine glutenfreie Ernährung gesundheitliche Pflicht ist, um die gesundheitsgefährdenden Angriffe dieser Auto-Immun-Krankheit auf den Magen-Darm-Trakt zu verhindern, gibt es keine wissenschaftliche Belege, dass glutenfreie Ernährung Vorteile gegenüber einer ausgewogenen Ernährung bringen. Ganz im Gegenteil, denn wichtige Nährstoffe drohen leicht auf der Strecke zu bleiben. Besonders für sportliche Menschen ist die ausreichende Kohlenhydrat-Ernährung essentiell für ein gesundes, aktives Leben und für eine effektive Umsetzung der Leistungsfähigkeit. Getreide ist ein etabliertes Nahrungsmittel, auf das Menschen seit Jahrtausenden in ihrer Ernährung setzen.
Für viele erscheint der Wechsel zu glutenfreier Ernährung eine Entwicklung hin zu gesunden Nahrungsmitteln. Das kommt aber in erster Linie auf die Vergleichsernährung an. Prinzipiell gilt: Je ausgewogener die Ernährung, desto größer die Vielfalt in der Darmflora. Je mehr frische, regionale und am besten biologisch angebaute Lebensmittel, Obst und Gemüse auf dem Ernährungsplan, desto gesundheitsfördernder ist eine Ernährung. Bedenklich ist, dass der Trend zu glutenfreier Ernährung im Sport maßgeblich von Idolen und Vorbildern entfacht wurde. Einige prominente Sport-Stars und bekannte Top-Models schwören auf glutenfreie Ernährung und prahlen damit, dass es ihnen deutlich besser geht und sie leichter ihr Gewicht halten können. Die Frage, ob die diagnostizierte Auto-Immunkrankheit Zöliakie verantwortlich für das bessere Wohlbefinden sei, stellt sich das unkritische Publikum selten. Jene über die Sinnhaftigkeit der Nachahmung ohne medizinische Empfehlung ebenso.
Genuss auf der Laufstrecke und bei der Verpflegung:
In jahrelanger, enger Partnerschaft mit Bio Austria Salzburg setzen die Lauffestspiele der Mozartstadt ein starkes Signal für die hochwertige Ernährung von Läuferinnen und Läufern. Da im Rahmen des Salzburger Lauf-Wochenendes den Teilnehmern, den Zuschauern und Mitarbeitern ausschließlich hochwertige Bio-Köstlichkeiten angeboten wird, ist der Salzburg Marathon in den letzten neun Jahren stets offiziell bio-zertifiziert worden.