Trainingsformen

Die häufigsten laufspezifischen Trainingsformen für das Lauftraining

Trainingsform Trainingsziel Methode Intensität [allgemein]Dauer Gefühlsmäßige Belastungsintensität
Regenerativer DLRegenerationDauermethodeSehr niedrig, 60-70% der Hf max. =~120-130 Puls, Laktat unter 1,5 mmol/l< 40minRuhige Atmung, Gespräch jederzeit möglich, keine Ermüdung während des gesamten Trainings. Tempo ca. 60–90 sec/km langsamer als 10km Wettkampftempo.
Langer/Leichter DL / DL1Ausdauerentwicklung/ FettstoffwechseltrainingDauermethodeNiedrig, 65-75% der Hf max. =~130-150 Puls, Laktat < 1,5 (2) mmol/lDL leicht 40–60min DL lang 60-90minDer lange DL unterscheidet sich in der größeren Dauer vom leichten DL. Es geht um Ökonomisierung des Fettstoffwechsels. Das Tempo sollte immer eine Unterhaltung zulassen. Tempo ca. 60 sec/km langsamer als 10km Wettkampftempo.
Mittlerer DL – DL2AusdauerentwicklungDauermethodeMittel, 75-85% der Hf max. =~150-170 Puls, Laktat ~≤ 2,5 mmol/l30–50minTempo kann ohne großen Willens- und Energieaufwand über die ganze Strecke gehalten werden. Tempo ca. 30–50 sec/km langsamer als 10km Wettkampftempo.
Marathontempo – MPRSpezielle Ausdauerentwicklung/ spezieller LaufrhythmusDauermethodeMittel, 75-85% der Hf max. =~155-170 Puls, Laktat ~≤ 2,5 mmol/l40–80 (–150) minDieses Tempo ist die Marathon-Zielgeschwindigkeit. Wichtig ist dabei eine realistische Einstellung bezüglich Intensität und Laufrhythmus.
Schneller DL – DL3AusdauerentwicklungDauermethodeHoch bis submaximal, 85-95% der Hf max. =~170-180 Puls, Laktat ~3-4 (6) mmol/l20-40min (mit kürzeren Läufen beginnen)Mit Ein- und Auslaufen vor- und nachbereiten. Es bedarf hoher Konzentration, um das Tempo über die gesamte Strecke zu halten, aber das Tempo sollte so gewählt werden, dass es keine großen Geschwindigkeitseinbrüche gibt. Tempo ca. 15–30 sec/km langsamer als 10km Wettkampftempo.
Fahrtspiel – FSSpezielle AusdauerentwicklungWechselhabe DauermethodeMittel bis hoch, 85-95% der Hf max. =~170-180 Puls, Laktat ~4–6 (8) mmol/l30-40min
Beispiele: 5x5min (Pause 2:30), 3-6-3-6-3 min (Pause 2-3min), 10-8-6-4-2min (P=4-4-2-2min)
Mit Ein- und Auslaufen. Belastungsstrecken werden entweder durch Gelände oder durch Minutenintervalle bestimmt. Pausen ca. halb so lang wie Belastungen.
Tempo bei längeren Teilstrecken wie beim schnellen DL, bei kürzeren Teilstrecken nahe dem 10 km-Wettkampftempo.
Extensive TL – TDLSpezielle AusdauerentwicklungExtensive IntervallmethodeMittel bis hoch, 90-95% der Hf max. =~170-180 Puls, Laktat ~4–6 mmol/lBeispiele: 8x1000m (P=3min), 1000-2000-3000-200 0m(P=3-4min), 4x2000m (P=3min)Tempo sollte möglichst für alle Läufe gleich gehalten werden. In den Pausen sollte die Hf auf unter 130 Schläge pro Minute absinken.
Steigerungsläufe – SteigererSchnelligkeitWiederholungs- methodeBeispiel: 4–6x100mBlick nach vor, Oberkörper und Hübe hoch, Schultern locker, aktiver Fußabdruck. Dann wird die Geschwindigkeit forciert, um auf den letzten Metern in einem 60 bis 120 Meter langen – nicht vollen – Sprint zu enden.
Lauf- oder Sprint-ABCKoordinationWiederholungs- methodeBeispiel: 6–10x30m, P=1–2 minKoordinationstraining wie Steigerungsläufe, Kniehebeläufe, Hopserläufe, Anfersen verbessern das spezielles Kraftniveau und die Lauftechnik.

Absolute Zahlen bergen immer die Problematik in sich, den Läufer*innen nicht in ihrer Individualität zu erfassen. Deshalb soll bei der Gestaltung des Trainings das Erlernen der gefühlsmäßigen Regulierung des Tempos im Vordergrund stehen. Dies gelingt aber erst nach der Objektivierung der einzelnen Trainingsbereiche durch Austestung biologischer, leistungsrelevanter Kenngrößen der aeroben Leistungsfähigkeit bzw. Kapazität.

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