Andreas Vojta und Sandrina Illes gewinnen Jedermannlauf 2024

Mit seinem 51. Einzeltitel bei ÖLV-Staatsmeisterschaften und Österreichischen Meisterschaften ist Andreas Vojta der neue Rekordhalter bei den Männern in der Geschichte des Österreichischen Leichtathletik-Verbandes vor Günther Weidlinger, der 50 Goldmedaillen im Einzel gewonnen hat. Der 35-Jährige setzte sich beim Jedermannlauf in Salzburg in einem spannenden und hochklassigen Duell gegen den neuen Kärntner Landesrekordhalter Thomas Messner in einer Zeit von 1:03:33 Stunden durch. Als Dritter überraschte der neue Salzburger Landesmeister Dominik Hirczy. Bei den Frauen sicherte sich Sandrina Illes ihren vierten Staatsmeistertitel im Halbmarathon vor Larissa Matz und Stefanie Kurath, Salzburger Landesmeisterin wurde das Salzburger „Lauf-Urgestein“ Sabine Hofer.

Andreas Vojta (team2012.at) hat zum dritten Mal nach 2021 und 2022 die Goldmedaille bei den Staatsmeisterschaften im Halbmarathon gewonnen. Es ist sein 51. Einzeltitel insgesamt im Laufsport, dazu kommt einer mit der Mannschaft. „Ich bin sehr zufrieden mit dem heutigen Wettkampf. Ich habe alles erreicht, was ich mir vorgenommen habe: den Titel in Kombination mit einer guten Zeit“, freute sich der Niederösterreicher. Vojta bestritt den kompletten Halbmarathon auf der flachen Strecke des Jedermannlauf mit Start und Ziel im Volksgarten von vorne, hatte aber in Thomas Messner (KLC) einen starken Kontrahenten. „Ich habe seinen Atem noch kurz vor dem letzten Kilometer in meinem Nacken gespürt, das war schon noch eine Zusatzmotivation für einen schnellen letzten Kilometer“, erzählte der Sieger, der die Ziellinie nach 1:03:33 Minuten überquerte, aus dem Rennen. Seine Saison­bestzeit verpasste er lediglich um zwei Sekunden.

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Rückenwind für die Marathon-Vorbereitung

Der erhoffte Fortschritt gegenüber den Österreichischen Meisterschaften vor zwei Wochen in Tattendorf über 10 Kilometer stimmte Vojta zudem sehr positiv. Er fühlt sich auf einem guten Weg Richtung Valencia Marathon am 1. Dezember, auf dessen spezifische Vorbereitung nun der Fokus liegen wird. „Meine 10er Durchgangszeit heute war identisch mit der Endzeit in Tattendorf, das alleine demonstriert den Fortschritt. Wenn man eine 63:33 aus dem Marathon-Training von vorne laufen kann, dann darf man auf jeden Fall zufrieden sein.“

Für Vojta ist es auch eine Genugtuung nach nicht gelungenen Halbmarathons im Sommer bei hohen Temperaturen in Göteborg und bei der EM in Rom. In Salzburg fand er wie das gesamte Feld ideale Laufbedingungen vor mit 6°C. am Start, Sonnenschein und Windstille vor. „Für mich ist es unverständlich, dass ich bei hohen Temperaturen nicht so gut zurecht komme. Heute habe ich wieder gezeigt – selbst mitten aus dem Training heraus – dass es bei super Bedingungen bei mir läuft.“

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Messner läuft Kärntner Landesrekord

Thomas Messner zeigte in Salzburg eindrucksvoll, dass seine starken Leistungen bei Kärnten Läuft und bei der 10km-ÖM vor zwei Wochen kein Zufall waren. Der 26-jährige, gebürtige Steirer hielt prächtig mit Vojta mit und lief in dessen Windschatten zu einer klaren neuen persönlichen Bestleistung von 1:03:42 Stunden. Damit unterbot er den Kärntner Landesrekord von Markus Hohenwarter aus dem Jahr 2008 um 44 Sekunden und ordnete sich auf Position zehn der ÖLV-Bestenliste im Halbmarathon ein. „Ich hab im Training schon gesehen, wie gut ich drauf bin und dass ich eine Medaillenchance habe. Dass es dann im Wettkampf so aufgeht, dass ich einen Landesrekord laufe, ist ein Traum! Ich genieße das wirklich sehr“, jubelte er nach der zweiten Silbermedaille binnen zwei Wochen, jeweils nur knapp hinter Vojta.

Messner, damit auch Kärntner Landesmeister, ist als Quereinsteiger vom Triathlon ein recht neues Gesicht in der Laufszene und gehört schon zur heimischen Elite. „Ich habe mich beim Laufen immer sehr wohlgefühlt, auch beim Triathlon war das Laufen schon meine Stärke. Ich schnüre mir die Laufschuhe jeden Tag mit Freude“, betont er.

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Emotionaler Medaillengewinn für Hirczy

Vojta und Messner setzten sich bereits nach wenigen Kilometern vom Rest des stark besetzten Männerfeldes ab. Dahinter bildete sich noch vor Dominik Stadlmann und Mario Bauernfeind (beide ÖBV Pro Team) bereits in der ersten Rennhälfte ein Salzburger Verfolgerduo: Hans-Peter Innerhofer (LC Oberpinzgau) und Dominik Hirczy (WSV Bad Hofgastein). In diesem Duell ging es auch um den Salzburger Landesmeistertitel. Ab Kilometer 15 erwies sich Hirczy als der Stärkere. Von den Emotionen übermannt überquerte der Pongauer die Ziellinie in einer persönlichen Bestzeit von 1:05:52 Stunden.

„Das Rennen war so stark besetzt, ich habe selbst überhaupt nicht damit gerechnet, dass ich auf das Stockerl laufen würde“, jubelte der 25-Jährige. Seine Leistungssteigerung ergründet sich im Trainerwechsel im Frühjahr und dem Training im Sommer. „Wir haben sehr gut trainiert, mittlerweile fruchtet die Arbeit und wir haben tolle Fortschritte erzielt“, erklärte er. In einer Woche läuft er noch den Halbmarathon im Rahmen des München Marathon, danach freut Hirczy sich auf die wohlverdiente Saisonpause. Im Frühjahr hat er im Rahmen des Salzburg Marathon den Hervis-10K City Run für sich entschieden.

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Hirczy bedankte sich für die Zusammenarbeit im Rennen mit Innerhofer, der nach 1:06:40 Stunden das Ziel erreichte. Die beiden wechselten sich in der Tempogestaltung harmonisch ab. Der Titelverteidiger bei den Halbmarathon-Staatsmeisterschaften zeigte sich mit dem vierten Platz zufrieden: „Es hat genau gepasst. Mir war bewusst, dass mir durch die lange Trailrunning-Saison die schnellen Trainingskilometer fehlen würden, und konnte genau das umsetzen, was ich mir vorgestellt habe“, so der 29-Jährige. „Dominik war einfach stärker, ich gratuliere ihm zur Medaille.“ Innerhofer möchte jetzt kurz regenerieren, bevor er mit spezifischen Einheiten im Gelände das Finale der Golden Trail Series in zwei Wochen in der Schweiz vorbereitet – dort ist er dann gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Manuel am Start.

Illes mit deutlichem Vorsprung zu viertem Titel

Im Frauenrennen setzte sich Sandrina Illes (Union St. Pölten) schon früh von ihrer Kontrahentin Larissa Matz (ULC Riverside Mödling) ab und dominierte die Staatsmeisterschaftsentscheidung im Alleingang in einer Zeit von 1:15:56 Stunden. Matz, Staatsmeisterin im Vorjahr, folgte in einer Zeit von 1:19:23 Stunden, die Bronzemedaille sicherte sich Stefanie Kurath (LC Villach) in einer Zeit von 1:20:19 Stunden.

Für Illes war es der bereits vierte Staatsmeistertitel im Halbmarathon. Den ersten gewann sie vor acht Jahren ebenfalls im Rahmen des Jedermannlauf in Salzburg. Mit ihrer Leistung war die 38-Jährige sehr zufrieden: „Ich freue mich immer sehr, bei Staatsmeisterschaften mitzulaufen. Wenn es so gut läuft wie heute, dann umso besser. Ich bin sehr stolz auf den Titel, denn die Jungen in der Szene werden immer besser“, sagte die erfolgreiche Duathletin und Läuferin.

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Glänzender Auftritt von Lokalmatadorin Sabine Hofer

Bereits zum vierten Mal in den vergangenen zehn Jahren gingen die ÖLV-Staatsmeisterschaften und Österreichischen Meisterschaften der Masters und U23 im Rahmen des Jedermannlauf in Salzburg über die Bühne. Die Masters nehmen einen Großteil des Teilnehmer*innenfeldes ein. Dabei jubelte besonders Lokalmatadorin Sabine Hofer (LAC Salzburgerin), die in einer Zeit von 1:28:56 Stunden einen neuen österreichischen Rekord der Altersklasse W60 aufstellte, Salzburger Landesmeisterin wurde und Rang zwölf in der Gesamtwertung bei den Frauen erreichte, über eine vorzügliche Leistung. „Ich bin überglücklich, es war ein rundum gelungener Tag. Ich hätte niemals damit gerechnet, dass ich noch einmal Landesmeisterin werde. Es war ein perfektes Rennen, ich habe das Bestmögliche rausgeholt“, freute sich die Lokalmatadorin.

Sabine Hofer und Dominik Hirczy sind die neuen Salzburger Landesmeister im Halbmarathon. © Jedermannlauf / Salzburg Cityguide

Sinn und Leineweber gewinnen Salzburg 10K

Neben dem Salzburg Half, dessen Spitzenergebnisse identisch mit den Ergebnissen bei den ÖLV-Staatsmeisterschaften waren, ging im Volksgarten auch der Salzburg 10K über die Bühne. Luca Sinn (Union St. Pölten) lief in einer Zeit von 31:26 Minuten als Sieger ein. Der EM-Teilnehmer im 3.000m-Hindernislauf von 2018 hat mit langwierigen Problemen im Sehnenansatz im Fuß eine Leidenszeit hinter sich. „Ich habe sehr viel Spaß am Laufen im Moment, kann immer besser Belastungen aushalten und solche Leistungen wie heute freuen mich natürlich sehr“, sagte er. Das Laufen habe für ihn einen anderen Stellenwert als früher mit dem leistungssportlichen Anspruch: „Es ist nicht mehr so viel Ernst dabei. Momentan genieße ich, dass ich schmerzfrei laufen kann.“

Der Sieg bei den Frauen ging an Annika Leinweber, eine aus der Nähe von Mannheim stammende, junge Studentin an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg. „Ich bin froh, dass ich nach einer Verletzung im Sommer wieder so gut ins Laufen gekommen bin. Es hat sich super angefühl heute, ich bin sehr zufrieden“, sagte das ehemalige Mitglied im hessischen Jugend-Landeskader (3.000m). Sie erreichte das Ziel des Jedermannlauf nach exakt 36 Minuten. Im Mai hat Leineweber den Salzburger Frauenlauf, auf ähnlicher Strecke, mit Streckenrekordzeit für sich entschieden.

© Jedermannlauf / Theresa Marka
© Jedermannlauf / Theresa Marka

Läufer*innen strahlen mit der Sonne um die Wetter

Der Jedermannlauf, der seine Premiere bereits im Jahr 1984 erlebt hat, ist der traditionsreiche Salzburger Stadtlauf und fand heute bei prächtigen Laufbedingungen statt. „Als Veranstalter ist es immer eine besonderes Gefühl der Belohnung, wenn wie heute fast alle Läuferinnen und Läufer mit einem Lächeln, mit Emotionen der Freude und Jubelgesten ins Ziel laufen. Die Bedingungen haben perfekt mitgespielt, dazu hat die schnelle Strecke einen wichtigen Anteil, dass viele heute persönliche Bestleistungen gelaufen sind und ihre persönlichen Ziele erreicht haben – von der Spitze bei den Staatsmeisterschaften bis mitten rein ins Feld der vielen Hobbyläuferinnen und Hobbyläufern“, zog Veranstalter Johannes Langer ein positives Fazit.

© Theresa Marka

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