
Eva Wutti Favoritin beim 22. PUMA Salzburg Marathon
Die Salzburger Landesrekordhalterin Eva Wutti möchte beim 22. PUMA Salzburg Marathon am 18. Mai schneller laufen als vor sechs Wochen beim Vienna City Marathon. Die aktuelle Marathon-Staatsmeisterin Cornelia Stöckl-Moser plant, mit einem Doppel-Auftritt bei den Lauffestspielen mit Fokus auf ihre Salzburger Marathon-Premiere ihre ereignisreiche Frühlingssaison mit einem weiteren guten Ergebnis abzurunden. Beim Salzburger Frauenlauf am Abend des 16. Mai gibt es mit Vorjahressiegerin Annika Leineweber und Marie-Theres Gruber eine spannende Ausgangsposition für ein schnelles Rennen. Das Wochenende der Lauffestspiele wird von vielen spannenden, heimischen Protagonistinnen geprägt werden.
Eva Wutti (Club RunAustria) ist zurück auf der heimischen Marathon-Bühne. Sechs Wochen nach ihrem starken Auftritt beim Vienna City Marathon trotz kurzer Vorbereitung absolviert die ehemalige ÖLV-Rekordhalterin in der Mozartstadt ihren sportlichen Frühlingshöhepunkt und visiert einen schnellen Marathon an. Die Kärntnerin sprüht vor Motivation, die sich nach abgeschlossenem Studium nun bietende, größere Zeitverfügbarkeit fürs Training neben Teilzeitjob und Familie für einen „zweiten Frühling“ ihrer Marathon-Karriere zu nutzen. Der PUMA Salzburg Marathon 2025 soll einen wichtigen Schritt für diese Ambition darstellen.
Klare Zielsetzung: schneller als in Wien
Nach einem aufgrund einer Erkrankung im Februar verspäteten Einstieg in die heiße Phase des Marathon-Trainings wurde der PUMA Salzburg Marathon aufgrund des für sie günstigen, späteren Termins zum idealen Ziel ihrer Wettkampfplanung. Dass ihr beim Vienna City Marathon mit einem neuen Salzburger Landesrekord von 2:37:43 Stunden ein starkes Comeback nach zwei Jahren im Marathon gelungen ist, war daher eine Überraschung. „Nach dem VCM habe ich die Belastung zwei Wochen lang gespürt. Seither geht es stetig bergauf und sie hat sich gut auf die Leistungsentwicklung im Training ausgewirkt“, schildert die 36-Jährige.
Wutti hält ihr bereits in Wien geäußertes Ziel, in Salzburg eine schnellere Marathonzeit zu erreichen, für realistisch: „Ich glaube, in der Trainingssteuerung mit meinem Trainer Johannes Langer sind wir auf einem sehr guten Weg.“ Den Salzburger Landesrekord hält die Kärntnerin deshalb, weil sie nun im dritten Jahr für einen Salzburger Verein an den Start geht: den Club RunAustria. Ihre persönliche Bestleistung liegt bei einer Zeit von 2:30:43 Stunden, als sie im Dezember 2020 im Wiener Prater Staatsmeisterin im Marathon wurde. Damals betrieb die ehemalige Triathletin den Laufsport noch mit den Möglichkeiten einer Profiathletin.
Vertrauter Tempomacher
Unterstützt wird die 36-Jährige beim PUMA Salzburg Marathon vom erfahrenen Marathonläufer Herbert Kopp (LG-Decker Itter), der wie beim Vienna City Marathon in die Rolle ihres persönlichen Tempomachers schlüpft. „Herbert hat mich in Wien sehr gut durch den Marathon geführt und hat ein gutes Gespür für die Aufgabe gezeigt“, lobt die Kärntnerin den Tiroler.
Wutti ist in Salzburg bisher zweimal den Salzburger Sparkasse Halbmarathon gelaufen, zudem war sie 2024 Zweite beim Salzburger Frauenlauf. „Salzburg ist eine sehr schöne Stadt“, freut sich die Wolfsbergerin auf die anstehende Reise in die Mozartstadt. „Ich hab nur Positives in Erinnerung. Die vielen Zuschauer*innen entlang der Strecke haben beide Male eine großartige Stimmung verbreitet.“
Eine Premiere für Stöckl-Moser
Cornelia Stöckl-Moser (SC Leogang), Marathon-Staatsmeisterin in den Jahren 2019 und 2025, bestreitet in der Mozartstadt zum ersten Mal die volle Marathon-Distanz. „Endlich bin ich in Salzburg über die 42,195 Kilometer dabei und hoffe auf eine weitere gute Marathon-Leistung in diesem Frühling. Die Strecke ist sehr attraktiv, sehr gut zu belaufen und extrem flach. Der Mix zwischen den Streckenteilen im Stadtzentrum und den Abschnitten im Grünen am Stadtrand machen sie für mich besonders“, freut sich die 30-Jährige. Fünf Wochen, nachdem die Pinzgauerin im Rahmen des Linz Marathon den ÖLV-Staatsmeistertitel gewonnen hat und zwei Wochen nach ihrem Auftritt beim Wings for Life World Run hat sie noch große Ziele: Sie möchte den ereignisreichen Lauffrühling mit einem Stockerlplatz bei ihrem Heimrennen abschließen.
Stöckl-Moser ist Stammgast bei den Salzburger Lauffestspielen. In den letzten Jahren nahm sie an diversen Bewerben des Programms aktiv und erfolgreich teil, oftmals auch zweimal innerhalb desselben Wochenendes. „Ich habe bei den Lauffestspielen der Mozartstadt viele denkwürdige Erinnerungen gesammelt, vor allem beim Salzburger Frauenlauf“, blickt sie zurück. Das Salzburger Laufhighlight auszukosten, ist für sie daher Pflichtprogramm. „Ich fühle mich immer sehr wohl bei den Lauffestspielen. Viele kennen mich, entlang der Strecke und im Läufer*innenfeld. Es sind auch immer mehr Teilnehmer*innen aus dem Pinzgau am Start. Ich freue mich sehr darauf, viele bekannte Gesichter zu treffen.“
Jährlicher Höhepunkt
Beim Salzburger Frauenlauf nur zwei Tage vor dem Marathon steht bei Stöckl-Moser der Spaß im absoluten Vordergrund. „Ich will unbedingt beim Frauenlauf dabei sein. Er ist jedes Jahr eine fantastische Erfahrung – ein ,Get together’ mit vielen Frauen, die ich in den vergangenen Jahren kennengelernt habe.“ Nach der zweiten Mutterschaftspause konzentriert sie sich voll und ganz auf den Marathon. Daher seien ihre letzten schnellen Laufschritte, die für einen Sieg auf einer kurzen Distanz notwendig sind, schon ein paar Jahre her, betont sie.
Lauftalente und Botschafterinnen
So sind zwei andere junge Salzburgerinnen die Favoritinnen auf den Sieg beim 17. Salzburger Frauenlauf, seit Jahren am Freitagabend vor dem Marathon ein stimmungsvolles, emotionales Highlight im Programm der Lauffestspiele. Vorjahressiegerin Annika Leineweber hat sich vorgenommen, ihren im letzten Jahr aufgestellten Streckenrekord von 18:41 Minuten zu unterbieten: „Ich bin voll motiviert durch meine neue Bestleistung über fünf Kilometer in Wien vor ein paar Wochen. Außerdem lief das Training wirklich gut und ich fühle mich bereit für das Salzburger Lauf-Wochenende.“
Die 21-Jährige stammt aus der Nähe von Mannheim und studiert an der Universität Salzburg im sechsten Semester medizinische Biologie. Zum Salzburger Frauenlauf ist eine besondere Liebe entstanden: „Ich freue mich extrem auf den 16. Mai. Dieser Event hat einfach ein besonderes Feeling, mit diesen vielen Frauen jeden Alters und mit unterschiedlichsten Zielen an der Startlinie zu stehen. Insbesondere dieses Miteinander erzeugt eine wunderschöne Atmosphäre.“ Ihr Auftritt beim Salzburger Frauenlauf 2023 hat sie inspiriert, dem Laufen in ihrer Freizeit wieder so viel Zeit und Raum zu geben wie als Jugendliche, als sie leistungsorientierte Vereinsläuferin in ihrer Heimat war. Heuer fühlt sie sich zusätzlich motiviert, weil sie gemeinsam mit zwei Freundinnen in der „Freundinnenwertung“ mitmacht.
Dritter Sieg in Folge in der Kombiwertung?
Die Lauffestspiele der Mozartstadt genießt die Deutsche wie in den letzten beiden Jahren zweimal. Sie absolviert die Kombiwertung mit dem Hervis-10K CityRun am Sonntagmorgen. Dort nimmt sie ihre aus dem letzten Jahr stammende Bestzeit von 35:16 Minuten ins Visier. „Wenn die Wetterbedingungen passen, traue ich mir eine Zeit unter 35 Minuten zu.“
Neben dem Vienna 5K am 5. April gelang Leineweber in diesem Frühling noch ein weiteres Mut machendes Ergebnis. Bei den baden-württembergischen Meisterschaften Mitte März im 10km-Lauf lief sie beim Sieg der ehemaligen Hallen-Europameisterin Hanna Klein (3.000m) als Fünfte ins Ziel – bei äußerst schwierigen Bedingungen in einer Zeit von 35:45 Minuten.
Marie-Theres Gruber will Rekord bestätigen
Beim diesjährigen Salzburger Frauenlauf fordert Leineweber Lokalmatadorin Marie-Theres Gruber (Union Salzburg Leichtathletik) heraus. Die 23-Jährige hat beim Vienna 5K am Tag vor dem Vienna City Marathon einen neuen Salzburger Landesrekord im 5km-Straßenlauf aufgestellt – und zwar in einer Zeit von 16:44 Minuten. „Dieser Wettkampf hat mir einen richtigen Pusch gegeben. Nicht nur die sportliche Leistung, mit der ich auch angesichts des starken Winds sehr zufrieden war. Der Vienna 5K war ein gigantisches Erlebnis mit einer unglaublichen Stimmung an der Strecke“, berichtet die Athletin aus St. Koloman im Tennengau.
Leineweber war mit einer Leistung von 17:07 Minuten nur unwesentlich später im Ziel und platzierte sich als Siebte der Gesamtwertung nur zwei Positionen hinter Gruber. Diese Ausgangsposition verspricht ein spannendes Duell um den Sieg auf der flachen 5,5 Kilometer langen Strecke entlang der Salzachufer mit Start und Ziel im Volksgarten. „Ich möchte die Leistung aus Wien beim Salzburger Frauenlauf bestätigen. Dadurch, dass hier nicht exakt fünf Kilometer gelaufen werden, wird es nicht um jede einzelne Sekunde gehen. Aber ich werde voll motiviert an der Startlinie stehen und mein Bestes geben“, so Gruber. „Der Salzburger Frauenlauf ein wunderschöner Event. Für mich eine optimale Bühne, meine Form unter Beweis zu stellen.“
Gegeneinander auf der Strecke, Miteinander als Botschafterinnen
Außerdem ist der Salzburger Frauenlauf für die Tennengauerin auch ein wichtiger Schritt hin zu ihrem nächsten großen Ziel im Sommer: die Verbesserung des 25 Jahre alten Salzburger Landesrekords im 5.000m-Lauf auf der Bahn, den Martina Bruneder-Winter in einer Zeit von 15:45,47 Minuten hält.
Das Duell der beiden ist ein sportliches Gegeneinander im Sinne des Wettkampfcharakters, aber auch ein stimmungsvolles Miteinander, das stellvertretend für die Essenz des Salzburger Frauenlauf steht. Leineweber und Gruber gehören zu einer Gruppe Frauen unterschiedlichen Alters und Leistungsniveaus, die von Veranstalterin Ruth Langer als „Botschafterinnen“ für den Salzburger Frauenlauf ernannt wurden. Die beiden jungen Läuferinnen lernten sich über diese Rolle kennen und sind seither regelmäßig im Austausch. „Genau solche Bekanntschaften im Laufsport bereiten viel Freude und motivieren“, so die Vorjahressiegerin.
Mutsch und Feit laufen Halbmarathon
Sportlich wertvolle Leistungen sind auch beim Salzburger Sparkasse Halbmarathon zu erwarten. Die in Salzburg lebende Niederösterreicherin Veronika Mutsch (Club RunAustria), die im Oktober in Frankfurt eine Marathon-Bestleistung von 2:47:33 Stunden (Nettozeit) erzielt hat, kehrt nach einer längeren Pause aufgrund einer Verletzung und einer Erkrankung zurück auf die Wettkampfbühne.
Mit großen Ambitionen geht auch die Niederösterreicherin Teresa Feit (DSG Wien) ins Rennen, die durch Larissa Matz (ULC Riverside Mödling) eine prominente Begleiterin als Unterstützung mit nach Salzburg bringt. Matz ist zweifache Staatsmeisterin im Halbmarathon, Ende März bestach sie bei den diesjährigen Titelkämpfen mit einer persönlichen Bestleistung von 1:14:38 Stunden.