
Annika Leineweber, Frauenlauf-Siegerin 2024, im Porträt
Die Studentin Annika Leineweber lebt gerne in Salzburg, weil sie die natürliche Umgebung der bergnahen Mozartstadt schätzt. Sie genießt die vielseitigen Laufmöglichkeiten in der Stadt. Die 21-jährige Deutsche ließ sich vom Salzburger Frauenlauf inspirieren und inspiriert heute als Botschafterin des Events. Am 16. Mai steht sie an der Startlinie im Volksgarten in der ersten Reihe. Leineweber ist eine Vorzeigeläuferin – nicht nur, weil sie den Salzburger Frauenlauf 2024 in beeindruckender Art und Weise gewinnen konnte.
Wenn Annika Leineweber von ihrer schönsten Lauferfahrung erzählt, kehrt sie in ihren Gedanken an den 10. Mai 2024 zurück. Die letzten Sonnenstrahlen erreichten die Karolinen Brücke vom Mönchsberg her fast horizontal, als die junge Deutsche mit pfeilschnellen Schritten in die Zielgerade des Salzburger Frauenlauf einbog. Nach 18:41 Minuten stoppte die Zeitnehmung, über eine Minute lang sollte keine andere Läuferin den Volksgarten erreichen. „Das war ein perfektes Erlebnis. Die Stimmung war super, das Wetter herrlich. Etliche Freundinnen und Freunde haben mich an der Strecke angefeuert.“
Sportliche Jugend
Annika Leineweber ist in der Nähe von Mannheim aufgewachsen. Sport spielte in ihrem Leben von Anfang an eine große Rolle. Bereits als Kind ging sie zur Leichtathletik und lernte alle Disziplinen kennen, darunter das Laufen. Außerdem war sie Mitglied in einem Triathlonverein und später, dank des Vorbilds ihres großen Bruders, in einem Handballverein. Die Liebe zum Handball reifte nie zur Vollendung, die Leidenschaft zum Laufen zog sie zurück in ihren Heimatverein.
Sie wechselte in eine professionell geführte Laufgruppe und war Teil des Bundesländerkaders in Hessen. Bis zur Matura, Abitur, wie Annika es naturgemäß bezeichnet, trainierte sie auf hohem Niveau. Erst mit Beginn des Studiums sank das Ausmaß des Trainingsumfangs. Die Leidenschaft blieb.
Idealer Ausgleich zu universitären Herausforderungen
Das Studium führte die 21-Jährige nach Salzburg. Sie studiert an der Naturwissenschaftlichen Fakultät im sechsten Semester medizinische Biologie. „Das Laufen gibt mir die Möglichkeit, in der Natur zu sein und mich auszulasten. Es gibt für mich nichts Besseres nach anstrengenden Tagen an der Uni oder nach dem Lernen mit dem Laufen und der frischen Luft den Stress in mir abzubauen. Das tut extrem gut. Meine Zeit für mich ist mir sehr wertvoll. Ich mag es, in Ruhe über vieles zu reflektieren. Für beides eignet sich Laufen ideal!“

Inspiration Lauffestspiele
2023 meldete sie sich für den Salzburger Frauenlauf an und entdeckte die Kombiwertung mit dem Hervis-10K Salzburg CityRun zwei Tage später – also das doppelte Erlebnis bei den Lauffestspielen der Mozartstadt. „Ich war nach beiden Wettkämpfen mit meinen Leistungen sehr zufrieden, weil ich wusste, dass ich viel weniger trainiert hatte als früher.“ Beim Frauenlauf musste sie sich als Zweite nur hinter Seriensiegerin Conny Stöckl-Moser einordnen, beim 10km-Lauf am Sonntag lief sie als Siegerin ins Ziel. Diese beiden Erlebnisse motivierten sie, das Lauftraining wieder zu intensivieren. „Ich bin öfters laufen gegangen, hab die Intensität erhöht und wurde belohnt. Das Jahr darauf lief es wesentlich besser.“
Neuer Streckenrekord
Das ist eine Untertreibung: Leineweber gewann den Salzburger Frauenlauf 2024 mit der schnellsten je auf der 5,5 Kilometer langen Strecke mit Start und Ziel im Volksgarten erzielten Zeit von 18:41 Minuten. „Ich habe das nicht erwartet und habe mich total gefreut über diesen Sieg!“ Nur 38 Stunden später lief sie als Zweite ins Ziel des Hervis-10K CityRun – nur knapp geschlagen von der Schwedin Carolina Johnson, aber vor Cordula Lassacher, augenblicklich eines der spannendsten österreichischen Lauftalente. Und mit einer deutlich schnelleren Zeit als im Jahr zuvor.
Fünf- bis sechsmal pro Woche schnürt die junge Deutsche ihre Laufschuhe, vorwiegend nachmittags oder in den Abendstunden. Sie wechselt längere Läufe mit intensiven Einheiten ab und hat ein Faible fürs Fahrtspiel. Bei dieser Trainingsmethode wechselt man während eines Dauerlaufs spielerisch das Lauftempo. Ihr Lieblingsort zum Laufen in Salzburg: die Umgebung von Schloss Aigen.
Lust auf Leistungssport
Annika Leineweber hat die Lust am Wettkampf in Salzburg wiederentdeckt. Sie hat sich für ein Stipendium an einer US-Universität beworben, um den Leistungssportgedanken besser mit der Ausbildung kombinieren zu können. In den nächsten Wochen wird sie erfahren, ob es schon für das nächste Semester klappt.
Dass sie, so lange sie in Salzburg lebt, beim Salzburger Frauenlauf am Start ist, ist für sie eine Selbstverständlichkeit: „Ich freue mich extrem auf den 16. Mai. Dieser Event hat einfach ein besonderes Feeling, mit diesen vielen Frauen jeden Alters und mit unterschiedlichsten Ambitionen an der Startlinie zu stehen und im gleichen Rennen zu laufen. Insbesondere dieses Miteinander erzeugt eine wunderschöne Atmosphäre.“