
Jedermannlauf: Siege für Lukas Hollaus und Annika Leineweber
Lukas Hollaus hat das Duell gegen Emil Bezecny beim Jedermannlauf – Salzburg_10K gewonnen und sich sowohl den Gesamtsieg als auch den Salzburger Landesmeistertitel im 10km-Lauf geholt. Der 39-jährige Salzburger erreichte die Ziellinie im Volksgarten in einer neuen persönlichen Bestleistung von 29:35 Minuten. Der 20-jährige Burgenländer lief schneller als bei den Österreichischen Meisterschaften vor einer Woche, wo er seinen Premierentitel in der Allgemeinen Klasse geholt hat, und blieb als Zweiter in 29:49 Minuten erstmals in seiner noch jungen Karriere im Straßenlauf unter 30 Minuten. Der Pongauer Dominik Hirczy komplettierte in 30:53 Minuten das Stockerl. Bei den Frauen siegte die in Salzburg lebende Vorjahressiegerin Annika Leineweber aus Deutschland in 35:25 Minuten vor der neuen Salzburger Landesmeisterin Agata Strausa (35:43) und Chantal Buschung (37:47).
Bei nahezu idealen Laufbedingungen in Salzburg und Temperaturen von 9°C zum Start um 9 Uhr sowie nur leichtem Wind und bedecktem Himmel fiel die Vorentscheidung im Duell zwischen Lokalmatador Lukas Hollaus (Union Salzburg) und Emil Bezecny (Leichtathletik Akademie Eisenstadt) bereits nach rund drei Kilometern zugunsten des Salzburgers. „Ich habe mir vorgenommen, im Wettkampf nach dem Tagesgefühl zu agieren. Und das war überraschend gut heute! Als die Lücke zu Emil aufgegangen ist, hab ich durchgezogen“, schilderte der Olympia-Teilnehmer von 2021 im Triathlon.

Lukas Hollaus: „Jeden Meter genossen“
Der Sieger des diesjährigen PUMA Salzburg Marathon freute sich nicht nur über den Gesamtsieg und den Salzburger Landesmeistertitel, sondern über ein sehr positives Zeichen für das Finale seiner Marathon-Vorbereitung für Luzern. „Ich habe viel und hart trainiert, auch diese Woche war ziemlich zäh. Dass ich heute so gut gelaufen bin, ist ein extremer Motivationsschub.“ Hollaus fühlt sich mittlerweile auf den längeren Distanzen wohler als im 10km-Lauf, gestand er. „Aber heute habe ich jedem Meter genossen!“
Emil Bezecny mit zwiespältigem Gefühl
Sieben Tage nach seinem ersten Österreichischen Meistertitel genau auf dieser Distanz lief Emil Bezecny auf der schnellen Jedermannlauf-Strecke eine persönliche Bestzeit von 29:49 Minuten, ein burgenländischer Landesrekord. Trotzdem erkannte der 20-Jährige sprichwörtlich beide Seiten seiner Medaille, schließlich jagte er das Direktlimit für die Crosslauf-Europameisterschaften im Dezember, das für die Altersklasse U23 bei 29:30 Minuten liegt: „Ich habe vom ersten Schritt an gemerkt, dass heute nicht der Top-Tag ist, den ich mir für eine noch schnellere Zeit erhofft hatte. Die Atmung fiel schwer, der Puls war erhöht. Eine Zeit unter 29:30 Minuten wäre eine tolle Belohnung für mein Training gewesen. Aber andererseits hat jede Bestzeit ihren Wert für mich.“
Finale eines fordernden Programms
Bezecny merkte die hohe Beanspruchung von vier Wettkämpfen binnen fünf Wochen und leichten gesundheitlichen Problemen dazwischen. „Ich bin zufrieden, weil ich gezeigt habe, dass ich konstant meine Leistung bringe. Da ich morgen die Grundausbildung beim Bundesheer antrete, haben wir uns für dieses anspruchsvolle Programm entschieden. Jetzt ist Erholung angesagt.“

Motivationskick für Dominik Hirczy
Dominik Hirczy (Lauftreff Nußdorf), der aufgrund einer Erkrankung im Vorfeld nicht das Tempo der beiden mitgehen konnte, zog nach Platz drei in einer Zeit von 30:53 Minuten ein positives Fazit: „Ich habe genau das Gefühl bekommen, das ich haben wollte. Ich war einen Tick schneller als erwartet und habe eine Extramotivation fürs Training bekommen.“ Die Bronzemedaille bei den Salzburger Landesmeisterschaften holte sich Hirczys Vereinskollege Markus Jäger in einer Zeit von 32:56 Minuten, als Gesamt-Sechster.
Zweiter Sieg in Folge für Annika Leineweber
Wie bereits im letzten Jahr absolvierte Annika Leineweber die Strecke des Jedermannlauf – Salzburg_10K als Schnellste. Die in Salzburg lebende Deutsche freute sich über ihre Siegerzeit von 35:25 Minuten, deutlich schneller als vor zwölf Monaten: „Ich mag es lieber, bei warmen Temperaturen zu laufen. Daher bin ich sehr zufrieden mit meiner heutigen Leistung. Klar wäre es noch schöner gewesen, ein paar Sekunden schneller zu laufen für eine persönliche Bestzeit. Aber es ist ok – ich freue mich sehr über den Sieg“, so die 22-Jährige. Ihren schnellsten 10km-Lauf lief sie 2024 beim Hervis-10K City Run im Rahmen des Salzburg Marathon in 35:16 Minuten.
Im Duell mit Agata Strausa hatte aus der Nähe von Mannheim stammende Studentin der Universität Salzburg nach vier Kilometern die Nase bereits vorentscheidend vorne: „Ich habe gleich einen guten, kontrollierten Rhythmus gefunden und konnte das Tempo vom ersten bis zum letzten Kilometer gut durchziehen.“ Die 35-jährige Lettin belegte in einer Zeit von 35:43 Minuten den zweiten Platz vor Chantal Buschung (37:47 Minuten) aus Deutschland. „Ich habe alles herausgeholt, was nach einer langen Saison noch drinnen war“, sagte die ehemalige Dreispringerin Buschung. Beste unter österreichischer Flagge war die viertplatzierte Angela Grundbichler (Tri Run Kuchl).

Goldmedaille beim Heimrennen für Agata Strausa
Strausa freute sich über den Gewinn des Salzburger Landesmeistertitels und war mit ihrer Leistung zufrieden: „Eine gute Zeit!“, kommentierte sie die 35:43 Minuten. Zwei Wochen nach dem Berlin Marathon fühlte sie noch etwas Müdigkeit in den Beinen und musste nach rund der Hälfte das Tempo leicht reduzieren. „Ich habe die mega Stimmung genossen und mich richtig gefreut, dass ich heute beim Jedermannlauf dabei war. Für mich ist das ein Heimrennen, weil ich oft entlang der Salzach trainiere“, sagte die 35-Jährige.
Strausa startet international für Lettland, das Geburtsland ihres Vaters. Bereits in der Kindheit verbrachte sie viel Zeit in Salzburg, Heimat ihrer Mutter. In Salzburg ist sie auch zur Leichtathletik gekommen. Nach vielen Jahren in den USA und in Lettland arbeitete sie einige Zeit in Deutschland, seit zwei Jahren lebt sie aus beruflichen Gründen wieder in Salzburg. Hinter Strausa gewannen Angela Grundbichler und ihre Vereinskollegin Birgit Mittenbühler Silber und Bronze bei den Salzburger Landesmeisterschaften.
Ruckenbauer und Freiberger U18-Meister
Starke Leistungen gab es auch beim ParkRun_5K auf einem schnellen und flachen Rundkurs im Volksgarten. Simon Ruckenbauer gewann in einer Zeit von 17:32 Minuten den Salzburger Meistertitel der Altersklasse U18. Silber ging an Silas Pfisterer. Der junge Felix Pölzgutter wurde Gesamt-Zweiter, ist aber noch nicht für die U18 startberechtigt. Alle drei Nachwuchsathleten laufen für die Union Salzburg.
Bei den Mädchen holte sich Luisa Freiberger (Union Salzburg) den U18-Titel in einer Zeit von 19:37 Minuten. Sofia Wagenleitner (ASV Salzburg) als Gesamt-Dritte und Luis Staudinger (Union Salzburg) als Gesamt-Sechste freuten sich über Silber und Bronze.
Neben dem Salzburg_10K und dem ParkRun_5K fand im Volksgarten noch der YouthChallenger_1,5K statt. Felix Pöltzgutter absolvierte diesen vor seinem 5km-Start in 5:21 Minuten als Schnellster. Die Gesamt-Zweite Melissa Mach (LC Sicking) entschied die Mädchen-Wertung in 5:44 Minuten für sich.

Der traditionsreiche Salzburger Stadtlauf
Start und Ziel aller drei Bewerbe des Jedermannlauf 2025 war im zentrumsnahen Volksgarten. Die Veranstaltung führte die über vier Jahrzehnte andauernde Tradition des Salzburger Stadtlaufs nahtlos fort. „Der heute Jedermannlauf hat einmal mehr gezeigt, welch besonderen Platz das Laufen in Salzburg hat“, betont Veranstalter Johannes Langer. „Die Stimmung im Volksgarten war großartig – getragen von den vielen Läufer:innen, die mit großer Freude und Begeisterung dabei waren und teilweise beeindruckende Leistungen erzielt haben.“
Besonders freute sich der erfahrene Lauf-Veranstalter und Trainer im Spitzen- und Freizeitsport über die Qualität der Leistungen an der Spitze, die ein hohes Niveau widerspiegeln. „Insgesamt dürfen wir ein sehr positives Resümee ziehen: Es war ein schöner, gelungener Lauftag in der Mozartstadt!“