Auf den Tag 30 Jahre, nachdem ihr älterer Sohn, ein erstklassiger Marathonläufer, auf die Welt gekommen ist, erfüllt sich Ulrike Müller einen lang ersehnten Traum: bei den Lauffestspielen der Mozartstadt zu laufen. Besser könnte das Timing für sie im doppelten Sinne nicht sein. Denn dieser Lauftag fällt auf den Muttertag!
An einem Mai-Sonntag im Jahr 2013, exakt eine Woche, nachdem der Salzburg Marathon damals das Jubiläum seiner zehnten Ausgabe gefeiert hat, stand Ulrike Müller an der Zielgerade des Mainz Marathon. Jenseits des Absperrgitters. Ihre Augen waren auf den blauen Teppich gerichtet, denn dort lief ihr Sohn Jonas vorbei und die letzten Meter Richtung des Zielbogens. 19 Jahre jung, absolvierte er den Marathonlauf und blieb unter drei Stunden. „Sein Jubel war so ansteckend, dass ich nur gedacht habe: Diese Emotionen will ich auch spüren!“
Von der heimlichen Leidenschaft zum Marathon als Geburtstagsgeschenk
Dank ihrer Leidenschaft für das Fußballspielen und später für das Radfahren widmete Ulrike stets einen Großteil ihrer Freizeit dem Sport, nun vermehrt dem Laufen. „Ich habe heimlich begonnen“, verrät sie. Sie lernte das Feeling beim Laufen kennen und lieben. Spult sie ihre Laufrunden alleine ab, ist die kreative Ader in ihr hellwach. „Oft gehe ich erst gar nicht ins Haus, sondern setz mich ins Auto und schreib mir sofort auf einen Zettel, welche Ideen ich gerade beim Laufen hatte.“
Schnell hat sich eine Leidenschaft zum Laufen entwickelt, sie schätzt seine soziale Komponente im Verein und längst auch die Teilnahme an Wettkämpfen. Nun steht sie vor ihrem neunten Halbmarathon-Wettkampf, am 12. Mai in Salzburg. Sie verbindet das Laufen mit Reisen, die neun Halbmarathons verteilen sich auf acht Länder. „Letztes Jahr hab ich mir auch den Traum vom Marathon erfüllt. In Florenz, zum 60er!“
Ein besonderes Erlebnis an einem besonderen Tag
Runde Geburtstage und Lauferlebnisse harmonieren. „Mir war immer klar, dass ich zum 30. Geburtstag meines Sohnes etwas Besonderes mache. Da ist mir der Termin des Salzburg Marathon ins Auge gestochen, 12. Mai“, erzählt sie. Und schon waren ein paar Tage Urlaub gebucht und die Laufschuhe sind natürlich mit im Gepäck! Ob Jonas, der mittlerweile den Marathon unter 2:30 Stunden läuft und neben seinem Studium in Schottland als Laufjournalist für die deutsche Plattform Runner’s World schriebt, das Familien-Tandem an seinem Geburtstag vervollständigt, ist offen. Er hat einen Startplatz beim prestigeträchtigen London Marathon drei Wochen zuvor. „Vielleicht hat er dennoch halbwegs frische Beine und entscheidet sich kurzfristig, in Salzburg einen Halbmarathon zu laufen“, hofft seine Mutter.
Familien-Lauf-Tag in Helsinki
Ihr bisher schönster Lauferlebnis erlebte Ulrike im Verbund mit ihren beiden Söhnen beim Helsinki City Running Day im vergangenen August. sie lud ihre Söhne zur Teilnahme ein, die Müllers waren in drei Bewerben vertreten. Felix, der Jüngste, erreichte als 10km-Läufer das Ziel als Erster. Dann finishte seine Mutter den Halbmarathon. Wenige Minuten später empfing sie Jonas hinter der Ziellinie, der den Marathon als Zweiter beendete. „Ein einmaliges Erlebnis!“, schwärmt sie, so hautnah an dieser tollen Leistung ihres Sohnes dabei gewesen zu sein. „Als Mutter ist das Wichtigste im Leben, solch geniale Momente mit seinen Kindern erleben zu können!“ Eine Botschaft, perfekt für den Muttertag!
Vorfreude auf Salzburg
In Salzburg einen Halbmarathon zu laufen, schwebt Ulrike Müller schon länger vor. Sie assoziiert positive Gefühle mit dem Austragungsort. Sie war noch nie in der Mozartstadt, dennoch ist sie fasziniert von ihr und vollends überzeugt, dass ihr Aufenthalt im Mai etwas Besonderes wird. „Ich verspüre immer große Freude, wenn ich Läufe und Reisen zu Laufevents plane. Ich habe schon konkrete Gedanken im Kopf und visualisiere bereits die Zielankunft. Dieser Erfolgsmoment läuft wie ein Film vor meinem inneren Auge ab.“
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